Was ist der Solidaritätszuschlag?
Der Solidaritätszuschlag (kurz „Soli“) ist eine Ergänzungsabgabe zur Einkommen-, Lohn- und Körperschaftsteuer. Er wurde ursprünglich 1991 eingeführt, um die Kosten der deutschen Einheit zu finanzieren und die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland auszugleichen.
Wer zahlt den Solidaritätszuschlag?
Der Solidaritätszuschlag wird von Steuerpflichtigen erhoben, deren Einkommensteuer oder Körperschaftsteuer einen bestimmten Freibetrag übersteigt. Seit 2021 wurde der Soli für rund 90 % der Steuerzahler abgeschafft oder reduziert. Nur Steuerpflichtige mit hohem Einkommen zahlen ihn weiterhin vollständig.
Höhe des Solidaritätszuschlags
Der Solidaritätszuschlag beträgt 5,5 % der festgesetzten Einkommensteuer, Lohnsteuer oder Körperschaftsteuer. Steuerzahler mit geringeren Einkommen sind durch eine Freigrenze geschützt.
- Freigrenze bei Einkommensteuer: Steuerpflichtige zahlen keinen Solidaritätszuschlag, wenn ihre Einkommensteuer unter 19.450 Euro im Jahr (38.900 Euro bei zusammenveranlagten Ehepaaren) in 2025 liegt.
- Abbauzone: Liegt die Einkommensteuer knapp über der Freigrenze, wird der Solidaritätszuschlag schrittweise erhöht, bis er bei höheren Einkommen den vollen Satz von 5,5 % erreicht.
Verwendung der Einnahmen
Die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag fließen dem Bund zu und dienen zur Deckung allgemeiner Haushaltsausgaben. Ursprünglich wurde er zur Finanzierung der deutschen Einheit und für strukturschwache Regionen genutzt.
Kritik und Ausblick
Der Solidaritätszuschlag ist trotz seiner teilweisen Abschaffung umstritten. Kritiker fordern eine vollständige Abschaffung, da die ursprünglichen Zwecke, wie der Aufbau Ost, weitgehend erfüllt seien.
Fazit: Der Solidaritätszuschlag war über Jahrzehnte ein bedeutender Beitrag zur Finanzierung der deutschen Einheit. Seit 2021 zahlen ihn jedoch nur noch Steuerpflichtige mit hohem Einkommen. Steuerprogramme wie Lohnsteuer kompakt zeigen automatisch an, ob und in welcher Höhe der Solidaritätszuschlag fällig wird.
Rechner
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