Was sind sonstige Leistungen?
Wenn Einkünfte keiner anderen Einkunftsart zuzurechnen sind, können diese zu den so genannten "Einkünften aus sonstigen Leistungen" gehören. Im Gesetz werden als sonstige Leistungen beispielhaft die gelegentliche Vermittlung und die Vermietung beweglicher Gegenstände (§ 22 Nr. 3 EStG) genannt.
Beispiele für Einnahmen aus sonstigen Leistungen:
- Provisionen für die Vermittlung von Kursteilnehmern.
- Provision für den Abschluss einer Versicherung für sich selbst oder für Angehörige.
- Provisionen für gelegentliche Vermittlungen, z. B. einer Wohnung, eines Auftrags, einer Mitgliedschaft, eines Darlehens.
- Entgelt für die Vercharterung des eigenen Motorboots.
- Entgelt für die Vermietung eines Wohnmobils an wechselnde Mieter.
- Entgelt für gelegentliche Auftritt als Amateurmusiker.
- Vergütungen an Rettungsschwimmer der DLRG
- Probandenhonorare für wissenschaftliche Tests.
- Entgelt für die Vermietung von Containern.
- Entgelt für das Ausleihen von privaten Gegenständen, z. B. Betonmischmaschine, andere Handwerksgeräte.
- Entgelt für die Pflege einer nicht verwandten Person.
- Vergütung für eine Leistung aus Gefälligkeit, z. B. Mithilfe bei einem Umzug.
- Mitnahmevergütung von Arbeitskollegen für die Mitnahme im Pkw zur Arbeit.
- Schmier- oder Bestechungsgelder.
- Provisionen für Anwerbungen zur Beteiligung an Schneeballsystemen.
Wichtig
Einkünfte aus "sonstigen Leistungen" sind steuerfrei, wenn sie weniger als 256 Euro im Jahr betragen. Hierbei handelt es sich nicht um einen Freibetrag, sondern um eine Freigrenze. Das bedeutet: Ein Gesamtgewinn in Höhe von 255 Euro ist steuerfrei, ein Gewinn in Höhe von 256 Euro und mehr hingegen ist voll steuerpflichtig.
(2018): Was sind sonstige Leistungen?
Was ist, wenn die Einkünfte aus Leistungen negativ sind?
Negative Einkünfte oder Verluste aus Leistungen können im selben Jahr mit Gewinnen gleichartiger Einkünfte gegengerechnet werden. Gleichzeitig muss deutlich sein, dass Sie mit den sonstigen Leistungen auch einen Überschuss erzielen könnten. Ansonsten werden die Verluste aus den Leistungen nicht anerkannt, Sie müssen die Einnahmen aber auch nicht versteuern.
Tipp
Wenn die Einkünfte aus Leistungen negativ sind, können diese ins Vorjahr übertragen werden und mit den dort erzielten gleichartigen Gewinnen gegengerechnet werden. Sie können die Verluste auch für das Folgejahr vortragen und mit den dann vermutlich erzielten Überschüssen verrechnen.
Durch den Rück- oder Vortrag der Verluste mindern Sie ihr zu versteuerndes Einkommen im entsprechenden Jahr.
(2018): Was ist, wenn die Einkünfte aus Leistungen negativ sind?