(2020)
Welche Unfallkosten kann ich absetzen?
Haben Sie während einer beruflich bedingten Fahrt einen Unfall, können Sie die dabei entstandenen Kosten als Werbungskosten in Ihrer Steuererklärung absetzen. Neben Unfallkosten können Sie auch weitere Aufwendungen absetzen, wenn Ihr Wagen beschädigt oder gestohlen worden ist. Absetzen können Sie zum Beispiel folgende Aufwendungen:
- Reparaturkosten
- Kosten eines Leihwagens
- Diebstahl des Autoradios
- Schadensersatzzahlungen bei Fremdschäden
- Kosten für Gutachter, Anwalt und Gericht
- Bergungskosten
- Abschleppkosten
- Aufwendungen für Fahrten zur Werkstatt, zum Gutachter etc.
Erhalten Sie eine Erstattung von dritter Seite, müssen sie diese von Ihren Unfallkosten abziehen, wenn Sie die Erstattung im Jahr des Unfalls bzw. im Jahr der Zahlung der Unfallkosten erhalten haben. Erhalten Sie die Erstattung erst später, müssen Sie diese als Einnahme versteuern. Als Nachweis verlangt das Finanzamt in der Regel folgende Daten:
- Unfallort und -zeit
- Polizeiliche Aufnahme des Unfalls
- Nachweis der Versicherungsleistungen
- ggf. Zeugen
- Rechnungen über die Höhe der Reparaturkosten
Hinweis: Die Finanzgerichte und auch der Bundesfinanzhof sehen zwar die Unfallkosten als mit der Entfernungspauschale abgegolten an. Doch die Finanzverwaltung hat die Finanzämter wiederholt angewiesen, Unfallkosten neben der Entfernungspauschale anzuerkennen, wenn diese mit einer Fahrt zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte oder auf einer zu berücksichtigenden Familienheimfahrt entstehen. Zuletzt ist dies im BMF-Schreiben vom 31.10.2013 (BStBl 2013 I S. 1376), dort unter Nummer 4, geschehen. Das BMF kann sich dabei guten Gewissens auf den Gesetzgeber verlassen, denn auch in der damaligen Gesetzesbegründung zur Neuregelung des § 9 Abs. 2 EStG heißt es, dass "Unfallkosten als außergewöhnliche Aufwendungen wieder neben der Entfernungspauschale zu berücksichtigen sind" (BT-Drucksache 16/12099 vom 3.3.2009, Seite 6 und 8).