(2020)
Machen Sie auch Kosten für Arbeitsmittel geltend?
Nicht immer sind Arbeit und Privates strikt getrennt: Wer regelmäßig oder immer von zu Hause aus arbeitet, kann das häusliche Arbeitszimmer von der Steuer absetzen. Vorausgesetzt es gibt eines, denn ein Schreibtisch oder eine Arbeitsecke, die nur durch einen Raumteiler abgetrennt ist, gilt nicht als eigenes Arbeitszimmer. Wenn Sie gelegentlich im Homeoffice sitzen, statt ins Büro zu gehen, können Sie das auch nicht geltend machen.
Raumteiler begründet kein Arbeitszimmer
Ob ein Raumteiler ausreicht, um damit ein "häusliches Arbeitszimmer" zu begründen, musste der Bundesfinanzhof (BFH) entscheiden. Der Fall: Ein selbstständiger Architekt hatte im Wohnzimmer einen Bereich mit einem Sideboard abgetrennt. Diesen Bereich nutzte er für seine berufliche Tätigkeit fast ausschließlich betrieblich. Er war der Ansicht, dass ein Sideboard genüge, um den abgetrennten Bereich einem häuslichen Arbeitszimmer gleichzusetzen. Der Fall landete schließlich vor dem BFH.
Die Richter sahen das nicht so. Ein häusliches Arbeitszimmer muss durch Wände und Türen vom Rest der Wohnung getrennt sein. Außerdem muss es überwiegend für betriebliche Zwecke genutzt werden (BFH-Urteil vom 22.3.2016, Az. VIII R 10/12).
Anders sieht es aus, wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen keinen festen Arbeitsplatz zur Verfügung stellt. Das gilt etwa für Außendienstmitarbeiter oder für Lehrer, die in der Schule normalerweise kein eigenes Büro haben. Sie können bis zu 1.250 Euro im Jahr ansetzen. Falls das heimische Büro den Mittelpunkt ihrer beruflichen Tätigkeit bildet, können Sie auch die vollen Kosten geltend machen.
Anerkannt sind neben der anteiligen Miete auch Betriebskosten, etwa für Strom und Heizung, Versicherungen oder Reinigung. Wenn Sie Aufwendungen für die Raumausstattung hatten, etwa für einen neuen Teppichboden, Schreibtisch oder Bürostuhl, dann können Sie auch diese voll absetzen.
Wenn Sie einen Raum als Arbeitszimmer deklarieren, muss es sich aber auch um ein reines Arbeitszimmer handeln. Alles, was auf eine Privatnutzung hindeutet, etwa Gästebett, Fernseher oder Kleiderschrank, macht das Finanzamt – falls es denn nachprüft – skeptisch.
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