Was bedeutet Spendenvortrag?
Spenden und ggf. Mitgliedsbeiträge zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke sind bis zum Höchstbetrag von 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte als Sonderausgaben absetzbar. Falls Sie solche Zuwendungen leisten, die den Höchstbetrag übersteigen, wird der nicht berücksichtigte Betrag in das Folgejahr vorgetragen und dort im Rahmen des Höchstbetrages abgezogen. Das ist der sog. Spendenvortrag. Dieser Spendenvortrag gilt zeitlich unbegrenzt, wird also solange fortgeführt, bis der vormals geleistete Spendenbetrag verrechnet ist. Über den noch nicht berücksichtigten Spendenvortrag erhalten Sie vom Finanzamt jährlich einen Feststellungsbescheid.
(2022): Was bedeutet Spendenvortrag?
Wie erfolgen ein Verlustvortrag und ein Verlustrücktrag?
Verluste bzw. negative Einkünfte werden vorrangig im selben Jahr mit positiven Einkünften verrechnet, sofern solche vorhanden sind. Dabei erfolgt der Ausgleich zunächst innerhalb derselben Einkunftsart und dann mit anderen Einkunftsarten - und zwar in unbegrenzter Höhe. Bleiben nach der Verlustverrechnung im selben Jahr die Einkünfte negativ, können Sie diesen Betrag nach Ihrer Wahl entweder im Vorjahr oder in den Folgejahren verrechnen (Verlustabzug nach § 10d EStG).
(1) Verlustrücktrag in das Vorjahr: Negative Einkünfte, die im Jahr der Verlustentstehung nicht ausgeglichen werden, können bis zu einem Betrag von 1 Mio. Euro - bei Verheirateten bis zu 2 Mio. Euro - in das Vorjahr (und in neueren Fällen auch auf das Vor-Vorjahr; siehe unten) zurückgetragen werden.
(2) Verlustvortrag in das Folgejahr: Werden die negativen Einkünfte nicht oder nicht vollständig im Vorjahr verrechnet, erhalten Sie einen Feststellungsbescheid über den "verbleibenden Verlustvortrag". Dieser Betrag wird dann in der Einkommensteuerveranlagung des folgenden Jahres bis zu einem Gesamtbetrag von 1 Mio. Euro - bei Verheirateten 2 Mio. Euro - vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen. Sollte der Verlustbetrag noch höher sein, wird der übersteigende Betrag bis zu 60 % des Gesamtbetrags der Einkünfte im Folgejahr verrechnet.
Hinweis:
Auf Grund der Corona-Krise und der damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben viele Selbstständige und Unternehmer in den Jahren 2020 und 2021 einen Verlust erlitten. Nach alter Regelung konnten Verluste im Folgejahr im Rahmen der Steuerveranlagung in das Vorjahr zurückgetragen werden, allerdings "nur" bis zu 1 Mio. Euro bei Ledigen und 2 Mio. Euro bei Verheirateten (Verlustrücktrag nach § 10d Abs. 1 EStG).
- Für die Jahre 2020 und 2021 wurde der steuerliche Verlustrücktrag auf maximal 5 Mio. Euro bzw. 10 Mio. Euro bei Zusammenveranlagung angehoben (§ 10d Abs. 1 Satz 1 EStG, geändert durch das "Zweite Corona-Steuerhilfegesetz" vom 29.6.2020).
- Mit dem "Dritten Corona-Steuerhilfegesetz" vom 17.3.2021 wurde der steuerliche Verlustrücktrag für die Jahre 2020 und 2021 angehoben auf 10 Mio. Euro bzw. 20 Mio. Euro. Dies gilt auch für die Betragsgrenzen beim vorläufigen Verlustrücktrag für 2020.
Ab dem 1.1.2022 wird der Verlustrücktrag dauerhaft von 1 Jahr auf 2 Jahre ausgeweitet. Zudem wird der erhöhte Verlustabzug von 10 Mio. Euro bzw. 20 Mio. Euro für die Jahre 2022 und 2023 beibehalten (§ 10d Abs. 1 EStG, geändert durch das "Vierte Corona-Steuerhilfegesetz" vom 19.6.2022).
Die Änderung führt dazu, dass nicht bereits ab dem Jahr 2022, sondern erst ab 2024 die Betragsgrenzen auf den alten Rechtsstand von 1 Mio. Euro bzw. 2 Mio. Euro für zusammenveranlagte Ehegatten zurückgeführt werden.
(2022): Wie erfolgen ein Verlustvortrag und ein Verlustrücktrag?
Wie funktionieren der Verlustabzug, Verlustrücktrag und Verlustvortrag?
Verluste bzw. negative Einkünfte werden vorrangig im selben Jahr mit positiven Einkünften verrechnet, sofern solche vorhanden sind. Dabei erfolgt der Ausgleich zunächst innerhalb derselben Einkunftsart und dann mit anderen Einkunftsarten - und zwar in unbegrenzter Höhe (Verlustausgleich).
Bleiben nach der Verlustverrechnung im selben Jahr die Einkünfte negativ, können Sie diesen Betrag nach Ihrer Wahl entweder im Vorjahr oder in den Folgejahren verrechnen (Verlustabzug nach § 10d EStG).
(1) Verlustrücktrag in das Vorjahr: Negative Einkünfte, die im Jahr der Verlustentstehung nicht ausgeglichen werden, können seit 2013 bis zu einem Betrag von 1 Mio. Euro - bei Verheirateten bis zu 2 Mio. Euro - in das Vorjahr zurückgetragen werden werden (und in neueren Fällen auf das Vor-Vorjahr; siehe unten)
(2) Verlustvortrag in das Folgejahr: Werden die negativen Einkünfte nicht oder nicht vollständig im Vorjahr verrechnet, erhalten Sie einen Feststellungsbescheid über den "verbleibenden Verlustvortrag". Dieser Betrag wird dann in der Einkommensteuerveranlagung des folgenden Jahres bis zu einem Gesamtbetrag von 1 Mio. Euro - bei Verheirateten 2 Mio. Euro - vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen. Sollte der Verlustbetrag noch höher sein, wird der übersteigende Betrag bis zu 60 % des Gesamtbetrags der Einkünfte im Folgejahr verrechnet, sodass stets 40 % des Gewinns zu versteuern sind.
Lohnsteuer kompakt
- Für die Jahre 2020 und 2021 wurde der steuerliche Verlustrücktrag auf maximal 5 Mio. EUR bzw. 10 Mio. EUR bei Zusammenveranlagung angehoben (§ 10d Abs. 1 Satz 1 EStG, geändert durch das "Zweite Corona-Steuerhilfegesetz" vom 29.6.2020).
- Mit dem "Dritten Corona-Steuerhilfegesetz" vom 17.3.2021 wurde der steuerliche Verlustrücktrag für die Jahre 2020 und 2021 angehoben auf 10 Mio. EUR bzw. 20 Mio. EUR. Dies gilt auch für die Betragsgrenzen beim vorläufigen Verlustrücktrag für 2020.
Ab dem 1.1.2022 wird der Verlustrücktrag dauerhaft von 1 Jahr auf 2 Jahre ausgeweitet. Zudem wird der erhöhte Verlustabzug von 10 Mio. EUR bzw. 20 Mio. EUR für die Jahre 2022 und 2023 beibehalten (§ 10d Abs. 1 EStG, geändert durch das "Vierte Corona-Steuerhilfegesetz" vom 19.6.2022).
Die Änderung führt dazu, dass nicht bereits ab dem Jahr 2022, sondern erst ab 2024 die Betragsgrenzen auf den alten Rechtsstand von 1 Mio. EUR bzw. 2 Mio. EUR für zusammenveranlagte Ehegatten zurückgeführt werden.
Können negative Einkünfte nicht durch Verlustausgleich im Verlustentstehungsjahr und durch Verlustrücktrag in das Vorjahr verrechnet werden, kreuzen Sie bitte immer im Steuerhauptformular auf Seite 1 oben das Feld "Erklärung zur Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags" an.
Eine Ausnahme besteht für Verluste aus bestimmten Untereinkunftsarten, so für Verluste aus
- privaten Veräußerungsgeschäften (Spekulationsgeschäften) gemäß § 23 EStG,
- sonstigen Leistungen gemäß § 22 Nr. 3 EStG,
- gewerblicher Tierzucht und Tierhaltung gemäß § 15 Abs. 4 Satz 1 und 2 EStG,
- gewerblichen Termingeschäften gemäß § 15 Abs. 4 Satz 3 bis 5 EStG,
- Steuerstundungsmodellen, denen Sie als Anleger nach dem 10.11.2005 beigetreten sind (§ 15b EStG),
Verluste aus diesen Untereinkunftsarten dürfen nicht mit anderen Einkunftsarten verrechnet werden, sondern nur mit Gewinnen derselben Untereinkunftsart. Für die Verlustverrechnung gelten hier also besondere Verrechnungskreise:
- Im Verlustentstehungsjahr ist ein Verlustausgleich nur innerhalb derselben Untereinkunftsart möglich, d. h. Verluste aus privaten Veräußerungsgeschäften können nur mit gleichartigen Gewinnen verrechnet werden (nur horizontaler Verlustausgleich).
- Bleibt nach dem Verlustausgleich ein Verlust übrig, kann dieser nach Wahl in das Vorjahr zurückgetragen oder in das Folgejahr vorgetragen werden und auch hier nur mit gleichartigen Gewinnen verrechnet werden (nur horizontaler Verlustabzug). Dabei gelten für jede einzelne Untereinkunftsart die gleichen Regeln und die Abzugsbeschränkungen wie oben beschrieben.
(2022): Wie funktionieren der Verlustabzug, Verlustrücktrag und Verlustvortrag?