Wann Gewinne tatsächlich steuerpflichtig sind, hängt davon ab, wie sie erzielt wurden. Während Gewinne aus Lotterien und Casinos steuerfrei sind, müssen Gewinne aus Quizsendungen oder Preisgeldern versteuert werden. Die Gewinner eines Geldpreises sollten daher genau darauf achten, um welche Art von Gewinn es sich handelt. Denn der Grat zur Steuerhinterziehung ist innerhalb der letzten Jahre sehr schmal geworden. Während es vor einigen Jahren für den Fiskus noch verhältnismäßig uninteressant war, sich mit den Privatgewinnen der Bürger zu beschäftigen, hat dies aufgrund diverser Gewinnspiele für den Staat an Attraktivität gewonnen.
Jeder Casinobesucher hat sich sicherlich schon das eine oder andere Mal die Frage gestellt, ob die Gewinne, die er mit nach Hause genommen hat, eigentlich in der Steuererklärung angegeben werden müssen. Das Gesetz formuliert einige Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um die Gewinne steuerfrei einbehalten zu können.
Gesetzliche Regelungen der Gewinnversteuerung
Genau genommen bewegen sich die Betroffenen hinsichtlich der Versteuerung potenzieller Gewinne in einer Grauzone, da Einnahmen aus Spielen, in denen das Glück über Sieg oder Niederlage entscheidet, laut Gesetz weder steuerfrei noch steuerpflichtig sind. Handelt es sich bei den Gewinnen nicht um ein reguläres Einkommen, sondern vielmehr um eine Ausnahme, müssen sie nicht in der Steuererklärung angegeben werden. Anders verhält es sich, wenn es sich bei den Gewinnen um Gelder handelt, die den gesamten Lebensunterhalt finanzieren und somit streng genommen als Gehalt angesehen werden.
Das Umsatzsteuergesetz stellt diesbezüglich klar, dass Gewinne dann nicht zu versteuern sind, wenn sie unter das sogenannte Rennwett- und Lotteriegesetz fallen. Hierzu gehören Spiele, deren Veranstalter in Deutschland oder einem anderen EU-Land die sogenannte Glücksspielsteuer zahlen und darüber hinaus eine gültige Glücksspiellizenz besitzen. Durch die Glücksspielsteuer profitieren die Kunden von steuerfreien Gewinnen.
Berufsspieler – Gewinne sind mit Gehalt gleichzusetzen
Gewinne, die beispielsweise im Casino erzielt wurden, sind nur dann steuerpflichtig, wenn es sich dabei um die Haupteinnahmequelle der betroffenen Person handelt oder daraus Kapitalerträge hervorgehen. Wird ein Gewinn also gewinnbringend angelegt, müssen die Zinsen versteuert werden. Darüber hinaus sind Gewinne auch dann zu versteuern, wenn dieser durch die eigene Leistung der betroffenen Person erzielt wurde. Dies ist zum Beispiel bei einem Quiz der Fall.
Dass professionelle Spieler ihre Gewinne sehr wohl in ihrer Steuererklärung angeben müssen, ist keine große Überraschung, sind doch in der Welt der Pokerprofis hohe Summen im Spiel. Die großen internationalen Wettbewerbe, bei denen richtige Profis aufeinandertreffen, zeigen, dass die Teilnehmer hier sich im Poker quasi selbstständig gemacht haben. Somit sind sie verpflichtet, ihre Gewinne in ihrer Einkommenssteuererklärung als Einkünfte aus Gewerbebetrieben anzugeben.
Ab wann gilt man eigentlich als Berufsspieler?
Erzielen Berufsspieler Gewinne aus Spielen, sind diese zu versteuern. Doch ab wann gilt man als Berufsspieler? Es gibt unterschiedliche Faktoren, an denen gemessen wird, ob eine Person als Berufsspieler gilt oder nicht. Hierzu gehören folgenden Aspekte:
- In regelmäßigen Abständen fließen größere Summen auf das private Konto des Spielers, die den Gewinn eines Spiels darstellen. Es wird argumentiert, dass es sich in solchen Fällen nicht mehr um Gewinne, sondern um Einnahmen handelt. Einnahmen sind laut dem deutschen Steuergesetz grundsätzlich steuerpflichtig.
- Die Gewinneinnahmen entsprechen dem einzigen Einkommen der betroffenen Person
- Die erzielten Gewinne übersteigen regelmäßig das normale Gehalt
Hobbyspieler – Gewinne entsprechen einer Art Taschengeld
Hobbyspieler brauchen sich um die Versteuerung ihrer Gewinne grundsätzlich keine Sorgen zu machen. Solange das Spiel, welches den Gewinn eingebracht hat, ausschließlich auf Glück und nicht auf Können basiert hat, sind die daraus resultierenden Einkünfte steuerfrei.
Gewinne aus folgenden Spielen sind in Deutschland steuerfrei:
- Spielautomaten
- Pferdewetten
- Bingo
- Baccarat
- Craps
- Sportwetten
- Roulette
- Backgammon
- Keno
- Blackjack
- Lotto
- Rubbellose
- Poker
Versteuerung von Zinsen
Gewinne, die aus einem durch das Glück gelenkten Spiel erzielt werden, sind, wie bereits dargestellt wurde, in ihrer Grundform steuerfrei. Anders verhält es sich mit den Zinsen, die auf die Beträge berechnet werden. Während Gewinne im ersten Jahr noch steuerfrei sind, wird ab dem zweiten Jahr die Abgeltungssteuer berechnet. Diese beläuft sich auf 25 % und bezieht sich auf alle aus dem Gewinn resultierenden Zinserträge. Hierbei spielt es keine Rolle, um welche Geldanlage es sich handelt. Die Abgeltungssteuer wird auf Zinsen des Bankkontos, eines Fonds und des Sparkontos gleichermaßen berechnet.
Doch auch, wenn mit dem Gewinn beispielsweise ein Haus oder eine Wohnung gekauft wurden, die wiederum Einnahmen bedeuten, sind die zu versteuern.
Regelungen in ausländischen Spielbanken
Solange die Spielstätte über eine europäische Glücksspiellizenz verfügt, haben Verbraucher nichts zu befürchten. Doch wer Angebote ausländischer Spielbanken für sich in Anspruch nimmt, sollte hierauf unbedingt achten. Liegt keine europäische Lizenz vor, sollten sich die Kunden im Vorfeld mit den Regelungen der entsprechenden Spielbank vertraut machen. Je nach steuerrechtlicher Lage kann es nämlich passieren, dass die erzielten Gewinne in dem entsprechenden Land versteuert werden müssen. Es sollte stets beachtet werden, dass der Staat, in dem das Casino oder die Lotterie ansässig ist, die steuerlichen Regelungen festlegt.