Jede Branche hat mit anderen Herausforderungen zu kämpfen. Nicht immer ist es nur der harte Wettbewerb im Kampf um Kunden, welcher Betrieben zu schaffen macht. In vielen Branchen sind oft mehr Aufträge bzw. mehr Aufgaben zu erledigen, als mit der bestehenden Mannschaft bewältigt werden können. Denn gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, ist heute keine leichte Aufgabe.
Dazu kommt, dass gerade in den Branchen, die unter Fachkräftemangel leiden, oft auch ungünstige Arbeitsbedingungen herrschen. Das wiederum führt oftmals zu einer hohen Fluktuation im Unternehmen.
Natürliche und hohe Fluktuation
Jeder Betrieb kennt das Phänomen der Mitarbeiterfluktuation in einem mehr oder weniger großen Ausmaß. Damit gemeint ist der Austausch des Personals; also Mitarbeiter, die das Unternehmen aus verschiedenen Gründen verlassen, werden durch neue Mitarbeiter ersetzt, die neu ins Unternehmen eintreten. Im Idealfall ist lediglich die sogenannte natürliche Fluktuation gegeben. Davon wird gesprochen, wenn lang gediente Mitarbeiter in Rente gehen oder maximal durch schwere Erkrankung aus dem Unternehmen ausscheiden und entsprechend neue Fachkräfte eingesetzt werden. Hier kann von einer niedrigen Fluktuation gesprochen werden. Betriebe, in denen jedoch ungünstige Rahmenbedingungen wie unpraktische Arbeitszeiten, hoher Stress oder geringe Reputation des Berufs herrschen, weisen häufig eine höhere Fluktuation auf. Denn hier kündigen immer wieder Teile des Personals, um sich eine neue Arbeitsstelle zu suchen.
Hohe Fluktuation schadet jedem Unternehmen
Jedes Unternehmen sollte darauf bedacht sein, die Arbeitsbedingungen so optimal wie möglich zu gestalten, um Mitarbeiter lange im Betrieb halten zu können. Doch nicht immer ist dies so einfach möglich. In der Folge verlassen immer wieder Angestellte das Unternehmen, wodurch Ersatz gefunden werden muss. Selbst wenn dies in ausreichendem Maß gelingt, bedeutet die hohe Fluktuation ein großes Risiko für den Betrieb. Denn mit jedem Mitarbeiter, der kündigt, entsteht eine Lücke, die nicht so leicht wieder gefüllt werden kann. Dabei geht es nicht nur um die Arbeitskraft, sondern auch um Wissen, das verloren geht und mitunter nie mehr wieder zurückkommt. Arbeitgeber tun daher gut daran, sich Strategien zur Mitarbeitermotivation zu überlegen und diesen ihre Wertschätzung zu zeigen.
Was sind steuerfreie Arbeitgeberleistungen und welche Vorteile haben sie?
Eine Möglichkeit, die Mitarbeitermotivation im Betrieb zu steigern und auch Wertschätzung zu zeigen, ist die über einen höheren Lohn. Gerade in Branchen mit Tariflohn ist dies jedoch nicht immer so einfach. Zudem ist eine Gehaltserhöhung nicht immer sinnvoll, wenn die betreffende Arbeitskraft durch den Gehaltssprung in die nächsthöhere Steuerklasse rutscht.
Eine Alternative zur klassischen Gehaltserhöhung können steuerfreie Arbeitgeberleistungen darstellen. Denn das Gesetz sieht einige Möglichkeiten vor, um neben dem Gehalt auch Bonuszahlungen und Unterstützungen auszubezahlen, die nicht der Einkommenssteuer unterliegen. Somit kommt der gesamte Anteil der Zahlung wirklich beim Mitarbeiter an und wird nicht von den Steuern aufgefressen.
Welche Möglichkeiten gibt es bei steuerfreien Arbeitgeberleistungen?
Während klassische Boni, aber auch Prämienzahlungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld der Einkommenssteuer unterliegen, gibt es diesbezüglich ein paar Ausnahmen im Arbeitnehmerverhältnis. So können steuerfreie Sonderzahlungen in limitiertem Ausmaß vom Arbeitgeber an den Arbeitnehmer geleistet werden, die zu 100% ankommen und damit auch den Arbeitgeber nicht so stark belasten. Diese Zahlungen können unterschiedliche Formen annehmen:
- Tankgutscheine
- Zuzahlung zum Mittagessen
- Gutscheine für den ÖPNV
- steuerfreie Sachbezüge
- frei verwendbares Guthaben über flexible Bezahlkarten
Um von der Steuerfreiheit zu profitieren, ist es wichtig, dass die Zahlungen vom Arbeitgeber an die Arbeitnehmer die Grenze von 50 Euro monatlich nicht überschreiten. Somit können pro Jahr bis zu 600 Euro netto zusätzlich an Arbeitnehmer ausgezahlt werden. Vor allem dann, wenn dieser Betrag nicht einfach aufs Konto ausgezahlt wird, sondern als Gutscheine oder in Form einer Guthabenkarte separat übergeben werden, ist die Freude bei den Mitarbeitern häufig sehr groß. Denn gerade dann ist klar verständlich, dass es sich um keinen regulären Teil des Gehalts handelt, sondern um eine besondere Wertschätzung.