Im letzten Jahr galt weiterhin durch die Corona-Pandemie: Bis zum 2. Oktober 2023 musste die Steuererklärung beim Finanzamt sein. Da viele Steuerzahler dieses Thema gerne vor sich her schieben, gibt es im Abgabemonat oft einiges mehr für die Mitarbeiter im Finanzamt zu tun. Wie schnell die Steuererklärung bearbeitet wird, hängt stark davon ab, bei welchem Finanzamt man ist. Doch welches Finanzamt in Deutschland ist im vergangenen Jahr das schnellste oder gar das langsamste gewesen?
Bundesländer
Letztes Jahr noch auf dem 4. Platz, ist Rheinland-Pfalz dieses Jahr an der Spitze der schnellsten Finanzämter Deutschlands. 49,97 Tage wartet der Steuerzahler hier durchschnittlich auf seine Steuererklärung, was allerdings etwas länger ist, als beim Gewinner des letzten Jahres – Berlin (45,8).
Top: Der „Hingucker“ in 2023 war ganz klar das Bundesland Thüringen. Im Vorjahr noch auf dem 12. Platz und um 2,18 Tage langsamer landet Thüringen 2023 auf dem 5. Platz, eine wirklich tolle Verbesserung.
Flop: Anders sieht es bei Berlin aus, welches mit Rheinland-Pfalz die Plätze getauscht hat. Letztes Jahr auf dem 1. Platz landet das Bundesland dieses Jahr auf dem 4. Platz. Hier brauchte man für die Bearbeitung der Steuererklärung 5,56 Tage mehr Zeit als im Vorjahr.
Brandenburg bildet in der diesjährigen Auswertung das Schlusslicht und landet auf Platz 16. Obwohl sie sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,95 Tage verbessert haben, brauchte man für die Bearbeitung der Steuererklärung trotzdem ganze 68,85 Tage.
Aufsteiger
Der Aufsteiger schlechthin war im Jahr 2023 das Finanzamt Bottrop in Nordrhein-Westfalen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit wurde um beachtliche 25,3 Tage reduziert, eine wirklich beeindruckende Verbesserung. Damit verlässt Bottrop den 423. Platz aus dem Vorjahr und steigt auf den Platz 45. in der Gesamtliste auf.
Hervorzuheben sind aber vor allem die Werte des Gewinner-Finanzamtes Herne. Hier brauchten die Mitarbeiter 29,8 Tage für die Bearbeitung der Steuererklärung und somit ist das nordrhein-westfälische Finanzamt Herne vom 8. Platz (2022) auf den 1. gelandet. Auch Platz 2 mit dem Finanzamt Olpe (31,5), dem Gewinner vom 2022, befinden sich in Nordrhein-Westfalen.
Absteiger
Einige Finanzämter können mit den Top-Bearbeitungszeiten einfach nicht mithalten. Im letzten Jahr auf Platz 169 in unserer Studie, rutscht das Finanzamt Darmstadt im Bundesland Hessen in 2023 auf den Platz 432. Ganze 24 Tage mehr Zeit brauchen die Sachbearbeiter dort, um eine Steuererklärung zu bearbeiten.
Auf dem letzten Platz landet in 2023 das Finanzamt Hameln-Holzminden. Hier wartet man über drei Monate (114,7 Tage) auf den Steuerbescheid. Das stellt zugleich die längste Bearbeitungszeit dar, die wir in sämtlichen Auswertungen der vergangenen Jahre ermitteln konnten. Der letzte Platz im Jahr 2022 hat sich somit um mehr als 9,5 Tage gegenüber der Vorjahresauswertung verbessert. Letztes Jahr wartete man 105,2 Tage auf den Steuerbescheid und die verdiente Steuererstattung.
Quelle: www.lohnsteuer-kompakt.de
Fazit:
Zusammengefasst müssen wir zugeben, dass sich die Bearbeitungszeiten bundesweit negativ verändert haben zum Vorjahr. Hier gibt es deutliche Unterschiede, was die durchschnittliche Bearbeitungsdauer angeht. Diese liegt für eine Steuererklärung bei 56,86 Tagen für das gesamte Bundesgebiet. Damit ist deutlich, die Finanzämter brauchten im letzten Jahr einfach etwas länger gegenüber dem Vorjahr. 2022 lag die Bearbeitungszeit einer Steuererklärung mit 53,6 Tagen. Dafür konnten die einzelnen Finanzämter, nicht nur an der Spitze, richtig auftrumpfen.